Leicht unterwegs
Das vergangene Jahr war unter anderem von vielen schönen Touren geprägt. Damit stand der Entschluss fest, dass das Jahr mit einer gemeinsamen Tour enden soll. Ursprünglich waren einige Personen im Boot- Leider kam bei mir etwas dazwischen und so zog es Bimbi und mich einen Tag später als geplant in den schönen Odenwald.
Am Morgen wurde sowohl mir als auch Bimbi, dass wir unsere Rucksäcke gar nicht gepackt hatten. Die Zeit rannte unaufhörlich und wir suchten unsere sieben Sachen zusammen. Als unser Gerümpel in den Rucksäcken verstaut war, kamen wir dazu den Proviant einzupacken. Auf dieserTour sollte es nicht nur ultraleichte Trekking-Nahrung geben, sondern auch die Reste vom Rindergulasch des Vortags. Ein so hohes Gewicht für Nahrungsmittel hatte ich das letzte Mal für zehn Tage in Schweden dabei!
Dann nichts wie los in die Bahn und ab in das charmante Städtchen Schriesheim. Nach den ersten Höhenmetern erreichten wir die Schriesheimer Weinberge. Das tolle Wetter zauberte ein wunderschönes Licht auf die winterliche Kulisse. Das Wetter erinnerte mich stark an die Tour in den Harz. Die Temperaturen um den Gefrierpunkt waren angenehm, da die Luft sehr trocken war. Summa summarum das perfekte Wetter zum Wandern. Es besteht kaum eine Chance zu überhitzen und dennoch ist es dabei nicht zu kalt.
Einige Höhenmeter später war es Zeit für die erste Pause – Brotzeit!
Das Knifflige am Wandern ist ja, dass man schnell eine Abzweigung verpasst und daher entweder einen anderen Weg nehmen oder umdrehen muss. Wir entschieden uns zu letzterem um in die von uns zuvor anvisierte Ebene des Steinbruchs einsteigen zu können. Das herrliche Wetter lud nicht nur uns zum Wandern ein, sondern auch einige Kletterer, die im Steinbruch gegen den Fels ankämpften. Mich juckte es richtig in den Fingern mal wieder an die Wand zu gehen. Doch nicht dieses Mal, schließlich war ich ja zum Wandern und nicht zum Klettern hier.
Die nächsten Kilometer führten uns weiter am Rande des Odenwalds entlang. Am frühen Abend erreichten wir die Schauenburg, von der sich ein wunderschöner Sonnenuntergang beobachten ließ.
Es gibt zwar nur wenig, was einen so schönen Sonnenuntergang noch schöner machen kann, aber dabei lecker Gulasch genießen gehört definitiv dazu.
(Bild: Bimbi)
Nachdem die Sonne untergegangen war, verschwanden langsam aber sicher die anderen Menschen von der Burg und wir hatten diese noch ein wenig für uns, ehe wir zum Schlafen abstiegen. Leider ist das Gebiet um die Burg ein Naturschutzgebiet und daher zum Wildcampen sehr schlecht geeignet.
In der Nacht fiel das Thermometer auf knackige -6°C. Uns beiden war in der Nacht angenehm warm. Bimbi lag mit ihrem neuen Fluffmonster (Winterschlafsack) auf einer Klymit Static V Insulated und ergänzte durch ein 80cm langes Stück Laufbursche-Isomatte für den Oberkörper.
Ich habe diese Tour probiert mehrere Isomatten zu kombinieren. So hatte ich auf dem Boden eine 5mm Evazote-Matte. Für meinen Oberkörper habe ich auf die Evazote-Matte meine Drei-Jahreszeiten Neoair Trekker in Large Torso gelegt. Die Beine hatten noch sechs Segmente einer Z-Lite Isomatte, welche ebenfalls das Rückenpolster meines Rucksacks waren.
(Bild: Bimbi)
Trotz der Temperaturen hatten wir eine sehr warme Nacht. Am nächsten Morgen stiegen wir wieder zur Burg auf und legten unsere Schlafsäcke zum Trocknen in die morgendliche Sonne, während wir Tee tranken und unser Frühstück zubereiteten. Die Temperaturen waren noch immer knackig unter null und wir konnten den Eiskristallen im Wasser beim Wachsen zuschauen.
Im Anschluss an die Stärkung ging es wieder auf die Wanderwege des Odenwalds in Richtung der Lokalität „Zum Weißen Stein“. Der Weg dahin führte uns nicht nur über Forststraßen, sondern auch über viele kleine Pfade. Zwischendurch gab es unfassbar schöne Ausblicke. Der Odenwald hat ein paar wirkliche Perlen. Ich freue mich schon auf die nächsten Touren in dem Gebiet!
Angekommen beim weißen Stein ließen wir es uns nicht nehmen, eine Portion Hirschbraten zu einem Toppreis zu gönnen. Das Essen war grandios! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich für einen solchen Preis eine so gute Qualität beim Essen bekommen habe. Ich werde diesen Laden wohl nicht das letzte Mal besucht haben. Außerdem konnten wir dort unsere Wasservorräte ohne Probleme wieder auffüllen.
Nach einer abschließenden heißen Schokolade ging es für uns weiter auf den Weg in Richtung Heidelberg. Als nächsten Anlaufpunkt für den Tag hatten wir uns die Thingstätte ausgesucht. Langsam aber sicher schlug das Wetter um. In der Rheinebene lag bereits ein dichter Nebel. Dieser Nebel konnte von seiner Konsistenz und seiner Kälte sogar den Wolken aus Madeira Konkurrenz machen. Doch auch hier gab es Stellen, die oberhalb des Nebels lagen und für wunderschöne Bilder sorgten.
An der Thingstätte lag ebenfalls der dichte Nebel. Und so sind wir, nachdem Bimbi noch einen Geocache gesucht hatte, weiter Richtung Heidelberg gelaufen und von dort aus heimgefahren.
Alles in allem war es ein sehr schöner Trip und ich bin froh, bald häufiger in der Gegend unterwegs zu sein!