MYOG Groove Stove


Der Groove Stove ist mein am häufigsten verwendeter Kocher. Dieser Spirituskocher ist zum einen sehr effizient und zum anderen einfach herzustellen. Ein Stift, eine Schere und keine fünf Minuten Zeit reichen aus, um diesen Kocher zu bauen.

Es wird nur eine 0,2L Aluminiumdose für die Herstellung benötigt.

 

Zuerst muss das Außenteil des Kochers markiert werden. Dazu die Dosenhöhe in 22mm und in 30mm Entfernung vom Dosenboden markieren. Hier hat es sich bewährt, einen Stift auf die richtige Höhe auf ein Buch zu legen und die Dose einmal zu drehen. So wird der Abstand exakt auf die Dose übertragen.

Nun die Dose drehen, dadurch wird die Höhe gleichmäßig auf der Dose markiert.

Als nächstes muss der spätere Boden des Kochers herausgeschnitten werden. Aluminium ist ein sehr weiches Metall und die Dosen haben eine sehr geringe Wandstärke, es ist ohne weiteres möglich das Material mit einer haushaltüblichen Schere zu zerschneiden. Hierbei zwischen den beiden Markierungen (22mm und 30mm) mit der Schere ansetzen und die Dose in zwei Hälften zerschneiden. Nachdem die Dose zerschnitten ist, beide Hälften der Dose exakt zu den jeweiligen Linien anpassen. Nun sollten beide Dosenhälften wieder stehen können ohne zu wackeln.

Als nächstes muss das 26mm Innenteil auf dieselbe Art aus dem Rest der Dose geschnitten werden. Dadurch dass die Dose unten wieder einen ebenen Rand hat, kann die Technik, wie für das Bodenteil mit dem Anzeichnen verwendet werden.

 

Damit das Innenteil in das Außenteil gesteckt werden kann, ist es nötig das Material ein wenig nach innen zu drücken. Diese Einkerbungen lassen sich wie folgt sehr gut mit einem Lineal herstellen.

Für den Kocher werden ca. 12-16 solcher Kerben benötigt. Diese Kerben bewirken zwei Sachen. Zum einen wird der Durchmesser des Innenteils verringert und es lässt sich ohne Probleme in das Außenteil stecken und zum anderen bildet sich ein kleiner Spalt zwischen Innen- und Außenteil. In diesem Spalt wird später der Spiritus über einen Kapillareffekt nach oben transportiert, ehe er durch die Temperatur der Flamme verdampft und entzündlich wird.

Nun müssen die beiden Teile nur noch ineinander gesteckt werden und fertig ist der Groove Stove Spirituskocher.

Zum Betrieb des Kochers einfach etwas Spiritus (10-15ml) einfüllen und entzünden. Sobald der Spiritus durch die Einkerbungen brennt, kann der Topf auf den Kocher gestellt werden.

Dabei kochen 400ml Wasser in gut 3-5 Minuten bei rund 12-14ml verbrauchtem Spiritus.

 

Hinweise bei niedrigen Temperaturen

Der Kocher funktioniert meiner Erfahrung nach bis zur Frostgrenze. Bei einstelligen positiven Temperaturen sollten jedoch einige Vorkehrungen getroffen werden, damit der Kocher weiterhin schnell startet und nicht während des Betriebs ausgeht.

Zum einen empfiehlt es sich den Kocher auf etwas Alufolie zu stellen. Dadurch wird die Wärmestrahlung zum Topf reflektiert. Das spart nicht nur Spiritus beim Kochen, sondern reduziert das Ausgehen des Kochers bei kalten Temperaturen.

Zum anderen startet der Kocher bei diesen Temperaturen relativ schlecht, es dauert durchaus eine halbe Minute, bis der Topf auf den Kocher gestellt werden kann. Um diese Zeit zu verkürzen hat es sich bewährt erst den Spiritus in den Kocher zu füllen, dann die Flamme eines Feuerzeuges unter den Kocher zu halten, dass der Spiritus vorgewärmt wird. Wenn der Spiritus anfängt zu verdampfen den Kocher auf die Alufolie stellen und die Dämpfe entzünden.

Durch diese Maßnahmen lässt sich der Kocher auch ohne Probleme bei niedrigen Temperaturen verwenden.

 

Warnung

Dieser Kocher ist nur für kleine Kochgefäße mit weniger als einem Liter Fassungsvermögen und weniger als 20ml Spiritus zu benutzen. Bei größeren Gefäßen muss zwingend in das Innenteil an der oberen Kante ein Loch gebohrt werden. Ansonsten kann sich der brennende Spiritus durch den Temperaturanstieg in dem Innenteil stark ausdehnen. Ohne dieses Loch kann der der Druck kann dabei nicht anders entweichen, als den brennenden Spiritus durch die Kerben von innen und Außenteil durch den Kocher zu drücken.

Mit dieser Modifikation im Außenteil kann dann der Druck entweichen, ohne dass der brennende Spiritus aus dem Kocher gedrückt wird.

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