Leicht unterwegs
Die Nitecore NU 10 ist eine sehr gute Kopflampe und wie geschaffen für das Ultraleicht-Trekking. Das Modell ist wasserdicht, nachladbar und bietet eine für das Trekking völlig ausreichende Leuchtstärke. Das Gewicht der Kopflampe beträgt dabei gerade einmal 70 Gramm.
Die Lampe hat 5 Leuchtdioden. Eine der Leuchtdioden​ strahlt mit rotem Licht, welches die Nachtsichtfähigkeit der Augen kaum beeinträchtigt. Das Rotlicht hat eine Stärke von 18 Lumen und reicht meiner Meinung nach für die Beleuchtung von Wanderwegen und ausgetretenen Pfaden aus.
Bei Wanderungen fernab von sichtbaren Pfaden bevorzuge ich das Weißlicht, da Blätter und Äste besser zu erkennen sind. Das Weißlicht hat eine Helligkeit von bis zu 150 Lumen. So hat jede der weißen LEDs eine Leuchtkraft circa 38 Lumen. Die von mir häufig verwendete Nitecore Tube hat zum Vergleich in der höchsten Stufe eine Leuchtstärke von 45 Lumen und besteht aus einer einzelnen Leuchtdiode. Die verbauten Leuchtdioden der Taschenlampen sind somit vergleichbar.
Das Weißlicht der NU10 kann in drei Stufen reguliert werden. Die Stufe Low hat dabei, wie bei der Nitecore Tube, eine Helligkeit von einem Lumen und leuchtet mit einer Akkuladung bis zu 150 Stunden. In der Stufe Medium beträgt die Leuchtleistung 35 Lumen bei über 8:45 Stunden und in der Stufe High 150 Lumen über 7 Stunden. Die Taschenlampe schaltet nach 45 Minuten von der höchsten Stufe auf die Stufe Medium herunter um den Akku zu schonen.
In der Kopflampe ist ein Lithium-Ionen Akku mit 900mAh verbaut. So sind neben der für das Smartphone schon mitgeführten Powerbank keine weiteren Ersatzbatterien für die Lampe mitzuführen. Der Akku wird über einen Micro-USB-Port geladen. Ein kompletter Ladevorgang dauert dabei circa zwei Stunden. Der Akku wird dabei mit einer Stromstärke von bis zu 800mA geladen.
Während des Ladevorgangs leuchtet eine rote Lampe.
Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, erlischt diese und eine grüne Lampe fängt an zu leuchten.
Dabei ist die Ladeelektronik sehr tolerant gegenüber Spannungs- und Stromschwankungen. Durch diese tolerante Ladeelektronik ist ein direktes und effizientes Laden der Kopflampe von einem USB-Solarpanel möglich. Durch das direkte Laden entfallen bis zu 50% Leistungsverluste beim Wandeln der Spannung zwischen dem Akku der Powerbank, den 5 Volt der USB Schnittstelle und zurück zu dem Akku der Kopflampe. Beim Laden über USB scheinen die roten und grünen Lampen zur Darstellung des Ladezustands abhängig von der Stromstärke zu leuchten. So kann es sein, wenn der Schatten von Bäumen eine Solarzelle kurzzeitig verdeckt, dass die Ladeelektronik mit der grünen LED das Ende des Ladezyklus anzeigt, da für den Moment kein hoher Strom mehr fließt. Wird nun das Panel wieder in die Sonne gebracht, steigt die Stromstärke wieder an und die Lampe signalisiert mit der roten LED, dass weiter geladen wird. Dies ist keine große Sache, sollte aber erwähnt werden, damit ihr die Lampe nicht in einem teilgeladenen Zustand vom Solarpanel trennt und euch über eine Kurze Akkulaufzeit wundert.
Es hat mich überrascht, dass man diese preisgünstige Kopflampe sogar während des Ladens benutzen kann. Durch dieses Feature muss keine Zwangspause eingelegt werden, wenn die Lampe in der Nacht einmal keinen Strom mehr haben sollte. In diesem Fall reicht es, die Lampe an die (hoffentlich) mitgeführte Powerbank anzustecken und die nächtliche Tour kann fortgeführt werden.
Das Gewicht der Lampe inklusive Stirnband beträgt 70 Gramm. Da das Stirnband einfach zu entfernen und die Lampe sehr kompakt ist, ist sie prädestiniert für eine Modifikation nach Mike C. Bei dieser Modifikation wird die Kopflampe an die Mütze angenäht um das Gewicht des Stirnbandes einzusparen.
Freundlicherweise habe ich von Mike C. die genehmigung erhalten die folgende Illustration aus dem Buch Ultralight Backpackin‘ Tips von Seite 23 zu übernehmen - herzlichen Dank dafür!
Durch das Weglassen des Stirnbandes reduziert sich das Gewicht für die Stirnlampe auf gerade einmal 45 Gramm.
Auf der Oberseite der Lampe befinden sich zwei Knöpfe. Einer zum Einschalten des Weiß- und einer zum Einschalten des Rotlichts. Die Lichter können jedoch nicht kombiniert werden, wenn das Weißlicht an ist, wird durch die Betätigung des Rotlichtknopfs auf den Rotlichtmodus umgeschaltet. Vom Rotlicht zum Weißlicht lässt sich analog dazu mit dem Weißlichtknopf umschalten. Werden beide Knöpfe gleichzeitig für ein bis drei Sekunden gedrückt, werden die Knöpfe gesperrt. Erst nach einem entsperren mit dem gleichzeitigen Drücken der beiden Knöpfe lässt sich die Lampe wieder einschalten. Mit dieser Maßnahme wird ein versehentliches Einschalten der Lampe im Rucksack effektiv verhindert.
Diese Lampe hat mich über das lange Himmelfahrtswochenende​ in in der Rhön von ihren Stärken überzeugt und wird mich auf meinen weiteren Touren - zum Beispiel in Schweden diesen Sommer - begleiten.
Info: Die Nitecore NU10 wurde mir von der Firma KTL-Import GmbH im Gegenzug für ein neutrales Review zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt des Reviews.
Die Kopflampe ist direkt bei nitecore.de erhältlich.