Leicht unterwegs
Um meinen Freunden aus dem Norden meine neue Heimat zu zeigen, lud ich diese zu einer Wochenendtour in die Pfalz ein. Der Wetterbericht sagte einen ordentlichen Temperatursturz voraus und wir rechneten mit Temperaturen jenseits von -10°C in der Nacht. Zusätzlich sollte sich die Sonne das ganze Wochende zeigen - Das klang nach perfekten Voraussetzungen für eine Tour.
Wir trafen uns am Samstag bei mir um gemeinsam nach Neidenfels zu fahren. Das Wetter war genau so kalt und sonnig, wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte.
Der Weg führte uns zunächst zur Burgruine Neidenfels. Bereits kurz nach Mittag sah man der Mond am strahlend blauen Himmel.
Die Pfalz zeigte sich von Ihrer schönsten Seite. Nachdem wir die Berge ein wenig auf uns wirken ließen, sind wir weiter Richtung Norden. Die Pfade waren schmal und führten uns stetig viele Höhenmeter hinauf.
Als wir auf der Nordseite des Salweidenkopfs ankamen, nahm der Schnee mit jedem Meter zu. Anfangs waren auf dem Waldboden vereinzelt kleine Schneefelder zu finden. Einige hundert Meter später tauchten wir in eine Landschaft aus Schnee und Eis ein.
Es schien ganz so, als ob diese Tour wirklich winterlich werden würde. Kurze Zeit später erreichten wir die Waldhütte am Lambertskreuz, bei der wir zwei Bier tranken, ehe wir uns wieder auf den Weg machten.
Dieser war von verharschtem und glattem Schnee gezeichnet. In der Mittagssonne war die obere Schicht getaut und sofort wieder gefroren.
Um mich bei dem Abstieg ins Tal nicht lang zu legen, entschied ich mich die Bedingungen zu nutzen und den Weg rodelnd auf dem Hintern zurück zu legen. Das Rodeln brachte nicht nur Spaß, sondern erinnerte mich auch stark an meine Kindheit.
Bereits wenige Höhenmeter tiefer war der Spaß zu Ende und ich setzte meinen Weg auf zwei Beinen fort.
Die Sonne stand bereits tief, daher beeilten wir uns etwas und machten uns auf den Weg zum Friedrichsbrunnen. Dort ließen wir den Abend bei Gesprächen und gutem Essen ausklingen. Es war sehr kühl, doch dank genügend Daune war es richtig warm.
Am nächsten Morgen füllten wir unsere Wasservorräte, packten die Rucksäcke und machten uns auf dem Weg zu unseren nächsten Zielen - zum Drachenfels und der Drachenhöhle. Auch an diesem Morgen befand sich am Himmel keine Wolke und die Sonne schien mit voller Kraft.
An der Drachenhöhle angekommen konnte man das Wasser in den Trinkflaschen/Trinkblasen beim Einfrieren beobachten. Auf dem folgenden Bild kann man das sehr gut erkennen.
Die Temperaturen müssen auch nach dem Sonnenaufgang noch deutlich unter null Grad Celsius gelegen haben. Trotz dieser Umstände bekam jeder sein Wasser warm, sei es mit Gas, dem Trangia oder dem Speedster Stove.
Nach der Frühstückspause sind wir über eine längere Schleife zurück zum Lambertskreuz und haben dort die winterliche Übernachtung mit einer heißen Schokolade ausklingen lassen. Im Anschluss ging es für uns auf den Rückweg..
Obwohl die Tour nicht sehr lang war, war sie wirklich schön. Ich werde sicher nicht das letzte Mal in dieser Ecke gewesen sein. Der Pfälzerwald ist wirklich schön und als Wanderziel prädestiniert!