2015-11 Einfach einmal raus


Auch für mich hieß es dieses Wochenende wieder einmal raus in die Natur.
Ein kluger Mann hat einmal gesagt, wer alleine raus in die Natur geht, lernt sich selbst kennen.

Ich für meine Verhältnisse war die letzte Zeit immer mit anderen draußen. Mir fehlte einfach mal wieder das alleine Rausziehen. Zeit um über alles mögliche nachzudenken.
Teilweise über sinnvolle Themen, teilweise über den größten Schwachfug, aber genau deswegen mag ich die Zeit alleine so gerne.

Wie auch die letzten Touren, habe ich erst auf den letzten Drücker gepackt. Das wird bei der nächsten Tour wieder anders! Denn so kam ich erst nach dem Mittag raus in die Natur. Zumindest habe ich Glück und der Wald ist keine 5 Minuten zu Fuß entfernt, also nichts wie raus.


Und schnellen Schrittes weiter in den Wald hinein, schließlich höre ich noch Leute die anscheinend mit Hunden und Kindern in den Wald gehen... genau das was ich nicht brauchen kann, also Flucht nach vorne!

Die schöne Herbstzeit mit all ihren Laub-Farbvariationen ist mittlerweile rum, dafür gibt es nun die etwas tristere Variante. Aber zumindest ist das Wetter gut!



Die ersten Höhenmeter habe ich schnell hinter mich gebracht, Trekkingstöcke sei Dank bei ungewohnt hohem Tempo, auch bergauf.



Und einige Ecken luden ein, ein wenig zu rasten und den eigenen Durst wieder zu stillen. Wie man sieht lag ein leichter Nebel in der Luft, einfach wunderschön.



Doch der späte Start in den Tag hatte auch seine Schattenseite, denn nun setzte die Dämmerung schon wenige Stunden nach dem Start ein. Aus dem Gebiet aus dem ich kam, hörte ich zwei Schüsse, anscheinend waren wohl ein paar Jäger unterwegs.



Nunja erstens weiter weg und zweitens stand die Entscheidung an, ob ich für den Tag aufhören solle und den nächstbesten guten Platz zum Nächtigen nehme oder noch etwas weiterlaufe und mit Taschenlampe am Abend einen Schlafplatz suchen. Ich entschied mich für Letzteres.




Ein paar Kilometer weiter habe ich einen schönen Platz zum Nächtigen gefunden und habe mein Tarp gespannt. Welch ein Timing, gerade als ich fertig war, fing der Regen an, der bis zum Ende der Tour nicht mehr aufhören sollte.

Ich genoss den Schutz vorm kühlen Nass von oben unterm Tarp und freute mich, wie so oft, die Wassertropfen durch das Tarp sehen zu können.


Während ich mit meinem Kopf auf meinem improvisierten Kopfkissen aus dem Rucksack, und dem Futterbeutel liege, stelle ich fest, dass das Kopfkissen dieses Mal prima isoliert. Nach längerem Grübeln stellt sich heraus, dass es höchstens die Reiswaffeln sein können, die so gut isolieren. Klar die haben eine feste Struktur und viel Lufteinschlüsse. Mit dem Gedanken, welchen R-Wert denn nun Reiswaffeln haben und wie sinnvoll denn Multi-Use essbare Isomatten sind glitt ich für zehn oder zwölf Stunden in das Land der Träume.

Einzig geweckt durch die Nacktschnecke welche mir übers Gesicht fuhr und wenn die Wühlmäuse unter mir mal wieder zu viel Radau gemacht haben.
Am nächsten Morgen einmal schnell abgebaut und raus in den Regen.

Folgend ein Suchbild: Wo habe ich gelegen und wo hat das Tarp überall den Regen abgehalten?


Richti! Genau über mir wink

Leider war der Heimweg nicht sehr schön, denn es ging nicht mehr über den Kamm des Berges, sondern teilweise sogar über Wanderautobahnen


Aber auch hier gab es den einen oder anderen schönen Fleck.



Und etwas zum Nachdenken



Es ist doch immer wieder spannend, dass 24 Stunden rausgehen entspannender sein können, als sich 420 Stunden übers Rausgehen unterhalten.

Cheers,
kImpi

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