Leicht unterwegs
Bimbi und ich waren diesen Monat im Ostharz unterwegs, um den Teufelsmauerstieg von Blankenburg nach Ballenstedt zu laufen. Irgendwie scheinen wir aber etwas vom Kurs abgekommen zu sein.
Denn zu Beginn war alles schon fast einfach, also den Wanderweg des Teufelsmauerstieges... sollte ja zur Teufelsmauer gehen, oder doch etwas der Wanderweg?
Irgendwie war es gar nicht so leicht zu entscheiden, naja eigentlich passt die Teufelsmauer sowieso besser als ein Wanderweg, daher sind wir erst einmal bergauf zu Großvater & Großmutter gewandert. Nachdem wir die Guten gefunden hatten, wollten wir auch die Aussicht vom Großvater genießen, doch wo zum Teufel ist denn der Einstieg? Das fängt ja schon gut an, wir entschlossen uns ein wenig zu klettern, nahmen den direkten Weg und wurden dabei mit einer schönen Aussicht belohnt.
Nichts desto trotz kamen wir so nicht ganz nach oben, aber hej, der Wille zählt ja :D
Irgendwie schon fast deprimierend, dass diese normalen Wanderer den Einstieg gefunden haben, obwohl wir einmal um den Großvater gelaufen sind, hat sich der Eingang für uns verborgen gehabt...
... auf diesen Schreck erst einmal genüsslich ein Radler getrunken und uns über das unerwartet schöne Wetter gefreut. Bei diesem Wetter vergingen die Kilometer wie im Fluge, dabei wurde noch wunderbar herumgeblödelt. Zum Beispiel, dass ein Fuchsbau doch anders ausschaut, als es hier beschrieben wurde. Dieser böse Fuchsbau, der ein kleines Loch in meinen Murmur 37 gerissen hat... Naja ein Stück Tape drauf und die Sache ist wieder repariert.
Von Innen war der Blick auch nicht zu verachten und der Raum war größer als erwartet. Wenn ich das nächste Mal hier her komme, und durch die Jahreszeit keine 100000 Mücken an der Decke schweben, wäre das sogar als Übernachtungsplatz brauchbar gewesen. Ein ziemlich schöner sogar!
Vom Fuchsbau ging es weiter in Richtung Hamburger Wappen, der Weg ist wunderschön und das Hamburger Wappen ist definitiv eine Reise wert. Hier bin ich definitiv nicht das letzte Mal gelandet. Bei dem Hamburger Wappen wurde ich durch ein hölzernes Abbild meinerseits überrascht. Ich kann mich zwar nicht mehr dran erinnern, solch Hörner zu tragen, und meine langen Haare habe ich auch vor einigen Jahren abgeschnitten, aber das letzte Mal in den Spiegel geschaut muss schon Stunden her sein. Kann ja auch einfach nur ein Spiegelbild sein.
Vom Wappen aus, ging es weiter in Richtung Thale. In diesem Moment war ich felsenfest davon überzeugt gewesen, noch niemals dort gewesen zu sein, doch das sollte sich später am Hexentanzplatz ändern. Während sich das Wetter wieder etwas zu zog, hatten wir dennoch viel Spaß, schließlich konnten wir immer wieder Kleinigkeiten in der Natur erleben, die unsere Stimmung steigerten.
So passierte es viel zu schnell, dass wir anscheinend etwas vom Kurs abgekommen sind, in Richtung Süden ist nicht vollkommen verkehrt, aber doch gleich soooo weit? Ich habe gehofft, dass ein Irrtum vorlag, doch traue nichts, was du nicht mit eigenen Augen gelesen hast.
Im Wahn liefen wir weiter in den Wald hinein, bis es nicht mehr weiter ging.
Zwischen dem Weg, auf dem wir uns befanden, und dem Weg den wir nehmen wollten klaffte die Bode.
Beim Auffüllen unserer Wasservorräte in der Lokalität auf der Rosstrappe haben wir festgestellt, dass sich das Wild auf der Speisekarte ganz gut anhört und mussten hier erst einmal kurz probieren. In Angesicht der späten Stunde und dem klaffenden Hindernis zwischen uns und unserem Tagesziel, war uns kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch und keine Seniorentechnik zu abwegig, um die andere Seite zu erklimmen.
Bei den Windböen und mit reichlich Adrenalin sind wir letztendlich noch zum Hexentanzplatz gelangt. Nach kurzer Begutachtung der Lage haben wir beide festgestellt, dass wir früher schon einmal hier mit unseren Eltern waren.
Wir gingen noch ein paar Kilometer in den Wald und bauten unser Nachtlager in der nächsten Schutzhütte auf.
Der Morgen danach begann mit Tee und Schokakola, was braucht man denn mehr?
Kaum das Lager verlassen fielen uns Tafeln auf, die uns mit ihrer Flut an Informationen direkt erschlagen haben. Aber wie häufig spricht ein Bild mehr, als 1000 Worte.
Unser Wasser lies sich wunderbar am nächsten Bach auffüllen. Maps.ME hat hier auch einmal wieder ganze Arbeit geleistet, bezüglich dem Auffinden von Wasserquellen.
Wir verließen den Wald, denn nun gab es einige Wege über Felder zu der nächsten Teufelsmauer,
auch für Bimbi wurden keine Kosten und Mühen gescheut, aus dem Einbecker weißen Ross und dem braunen Hund, ein braunes schüchternes Ross zu kreiren.
Auch die Falter waren uns wohlgesonnen und ließen sich modelmäßig ablichten.
Einmal mit Profis habe ich mir sooo lange gewünscht und nun ging es in Erfüllung!
Man könnte meinen Madame hat viel Liebe für alle Lebewesen übrig, naja für diesen Baum hat es nur beinahe gereicht.
Doch Bäume knuddeln zehrt an Kräften, daher hatte ich öfters die Gelegenheit sie vom Gipfel zu Knipsen
Auch die nächsten Falter waren wieder sehr fotogen, ich sag es ja: Einmal mit Profis. Dabei waren das den Tag über nicht nur mickrige 5 Minuten!
Kurze Zeit später war schon das Ende der Tour in Sicht, die Gegensteine wurden Sichtbar.
Doch vorher ging es noch auf die begehbare Teufelsmauer. Während des Rock Harz Festivals ein reinster Pilgerweg.
Aber dieses Mal waren wir alleine.
Zumindest, wenn man von den Flugzeugen um dem Flughafen Ballenstedt absieht.
Ehe wir uns versahen war der Stieg vorbei...
.... Ach soooo hätte man laufen sollen, nicht so
War trotz des kleinen Umweges eine schöne Tour, und so müssen wir ja den nicht gelaufenen Teil noch einmal nachholen :D
Die Packliste für diese Tour gibt es übrigens hier