MYOG Tarp


Da ich lange Zeit auf der Suche nach einem leichten, unauffälligen Tarp war, aber nichts in der Größe 3m*1,5m gefunden habe, beschloss ich, ein eigenes zu nähen.

Ein Tarp mit diesen Abmessungen lässt sich nur sinnvoll in Form einer Halbpyramide aufbauen. Da diese Variante den bestmöglichen Schutz vor Wind und Wetter bietet, bin ich gerne bereit, diese Einschränkung einzugehen.

Materialliste:

  • 3 laufende Meter wasserdichter Stoff

  • 8m Schnüre (OBI Maurerschnur)

  • 60cm 550er Paracord (ohne Seelen)

  • etwas stabilen Stoff für die Verstärkungen an den Abspannpunkten

 

Ich habe mich bei der Wahl der Stoffe für SilPoly und einen PU-Nylon Zeltbodenstoff entschieden.

Die Wahl für die Stoffe rührt daher, dass sich feuchtes SilPoly wesentlich weniger dehnt als SilNylon. Ich erhoffe mir daher ein Nachspannen bei Regen und starkem Wind zu ersparen. Den Zeltbodenstoff habe ich verwendet, da ich ihn hier noch rumliegen hatte.

Herstellung:
Aus dem stabilen Stoff müssen vier geviertelte Kreise zur Verstärkung der Eckpunkte ausgeschnitten werden. Zusätzlich werden noch zwei Halbkreise für die Verstärkung der Mittelpunkte auf den langen Seiten benötigt. Eine große Müslischüssel hilft beim Anzeichnen der Rundungen, zumindest wenn man sie verwendet.


Sind die Verstärkungen einmal ausgeschnitten, kann auch mit der Plane angefangen werden. Diese muss lediglich auf drei Meter abgelängt werden.

Sind die Materialien zugeschnitten, werden als erstes die Verstärkungen mit einem Zick-Zack-Stich aufgenäht. Diese Verstärkungen dienen dazu die Zugkräfte auf mehr Material zu übertragen und ein Ausreißen des Stoffes zu verhindern.

Der nächste Schritt wäre das Umsäumen der Kanten. Dadurch sind die ausgefransten Ränder nicht mehr zu sehen. Die Nähte brauchen nicht abgedichtet werden, da diese eh am Rand des Tarps sind.

Beim Umsäumen empfiehlt es sich, die Stichlänge hochstellen. Bei einer zu eng eingestellten Stichlänge, wird das Material stark perforiert und bildet eine prima Abrisskante. Das wäre bei stürmischem Wetter eher kontraproduktiv.
Es hat sich bewährt, erst die kurzen, dann die langen Kanten umzusäumen.

Nach dem Umsäumen ist das Tarp schon beinahe fertig. Es fehlen noch die Schlaufen. Für diese muss man ca. 10cm lange Paracord Stücke von den Seelen befreien und wie folgt aufnähen:




Damit ist das Tarp schon fertig genäht.
Für einen schnelleren Aufbau habe ich die Schnüre an den Schlaufen mit einem Palstek befestigt. Am anderen Ende habe ich auch einen Palstek für die Aufnahme des Herings vorbereitet.


Die Seillängen habe ich wie folgt gewählt:

  • Die vier Ecken haben jeweils 50cm

  • Eine der mittleren Verstärkungen hat ~1m

  • Die gegenüberliegende Seite 3m mit einem Seilspanner

 

Eine Alternative zu dem Seilspanner wäre ein Topsegelschotstek, leider hält dieser nicht auf meinem Rest ungemantelter Dyneema Schnur. Und extra neue Baumarktschnur kaufen, auf der diese Hält, wollte ich für dieses Projekt auch nicht.

Aber da Bilder immer mehr sagen, als 1000 Worte, hier einmal das Tarp aufgebaut mit XLite Matte (1,83m Lang) zum Größenvergleich.



Ein paar Zahlen dazu:
 

  • Das Tarp wiegt 202g, 271g mit Leinen, Packsack & Heringen
  • 50€ Materialkosten
  • 3 Stunden Arbeit
  • 3x1,5m, genügend Fläche zum Schlafen und für den Rucksack

Der Aufbau ist binnen kürzester Zeit möglich.

  1. Das Tarp ausbreiten.
  2. Die Ecken gegenüber der langen Schnur mit Heringen im Erdboden befestigen.
  3. Die lange Schnur mit einem Mastwurf/Webeleinenstek an einem Stock befestigen.
  4. Die lange Schnur mit einem Hering befestigen.
  5. Die beiden vorderen Ecken mit Heringen befestigen.

Der Aufbau ist binnen 1-2 Minuten erledigt.

Dieses Projekt ist eine gute und günstige Möglichkeit, an ein leichtes Tarp zu gelangen. Es lassen sich beispielsweise mit zweite Wahl Stoffen von ExtremTextil die Materialkosten auf gerade einmal 20€ senken!


Danke an micha90 aus dem ultf für die Möglichkeit, seines einmal Probe zu liegen.

 

Folgend noch ein paar Bilder des Tarps in Aktion:

 

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